Die verschiedenen Arten von Weinfehlern und wie man sie erkennt
Wein ist ein komplexes Getränk und kann eine Vielzahl von Aromen und Geschmacksrichtungen aufweisen. Allerdings kann es vorkommen, dass Wein Fehler aufweist, die das Geschmackserlebnis beeinträchtigen. In diesem Artikel wollen wir einen Überblick über die verschiedenen Arten von Weinfehlern geben und Ihnen zeigen, wie Sie diese erkennen können.
Korkfehler
Der wohl bekannteste Weinfehler ist der Korkfehler. Er entsteht durch eine chemische Reaktion zwischen dem Korken und dem Wein, bei der der Kork Geschmacksstoffe freisetzt, die dem Wein einen unangenehmen Geruch und Geschmack verleihen. Ein Anzeichen für einen Korkfehler ist ein muffiger Geruch, der an nassem Karton erinnert. Beim Probieren des Weins ist ein deutlicher muffig-korkiger Geschmack festzustellen.
Oxidation
Eine weitere Art von Weinfehler ist die Oxidation. Dabei reagiert der Wein mit dem Sauerstoff aus der Luft. Ein oxidiertes Getränk kann eine braune Farbe haben und einen unangenehmen Geschmack von Essig oder alten Äpfeln aufweisen. Beim Schnuppern kann man einen oxidativen Wein oft an einer leicht nussigen oder manchmal sogar sherryähnlichen Note erkennen.
Lichtschaden
Wein ist empfindlich gegenüber Licht, insbesondere gegenüber UV-Strahlung. Wenn Wein zu viel Licht ausgesetzt wird, kann dies zu einem sogenannten Lichtschaden führen. Dieser äußert sich durch eine Veränderung der Farbe des Weins von einem klaren, frischen Ton zu einem bräunlichen Farbton. Auch der Geschmack kann beeinträchtigt sein und eine unangenehme, oxidativ wirkende Note aufweisen.
Böckser
Der Böckser ist eine Form des Weinfehlers, bei dem der Wein nach faulen Eiern riecht. Dieser unangenehme Geruch entsteht durch ein chemisches Ungleichgewicht während der Gärung. Ein Böckser kann den Geschmack des Weins stark beeinträchtigen und sollte vermieden werden.
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Schwefeldioxid
Schwefeldioxid ist ein Konservierungsmittel, das häufig im Wein verwendet wird, um Bakterien und Pilze abzutöten. Allerdings kann ein übermäßiger Einsatz von Schwefeldioxid zu einem unangenehmen Geruch und Geschmack führen, der an verbrannte Streichhölzer erinnert. Ein Hinweis auf eine übermäßige Schwefeldioxid-Konzentration ist eine leichte Reizung in der Nase beim Schnuppern des Weins.
Essigstich
Ein weiterer häufiger Weinfehler ist der Essigstich. Dabei entsteht Essigsäure durch eine unkontrollierte Essigsäurebakterien-Fermentation. Ein Wein mit Essigstich hat einen intensiven Essiggeruch und -geschmack. Im Vergleich zu anderen Fehlern kann der Essigstich leicht erkennbar sein.
Muffigkeit
Manchmal kann ein Wein einen muffigen Geruch haben, der an Keller oder feuchte Räume erinnert. Dieser Weinfehler wird oft durch eine Kontamination durch TCA (2,4,6-Trichloranisol) verursacht. Ein Wein mit muffiger Note sollte vermieden werden, da er den Genuss des Weins stark beeinträchtigen kann.
Weinfehler in der Weinherstellung
Neben den genannten Fehlern, die nach der Abfüllung des Weins auftreten können, gibt es auch Weinfehler, die bereits in der Weinherstellung entstehen. Dazu zählen unter anderem zu hohe oder zu niedrige Gärtemperaturen, eine unkontrollierte Säurebildung oder eine schlechte Handhabung der Trauben während des Weinherstellungsprozesses. Solche Fehler können zu einem unbalancierten Geschmack oder unangenehmen Gerüchen führen.
Fazit
Es gibt verschiedene Arten von Weinfehlern, die das Geschmackserlebnis beeinträchtigen können. Der wohl bekannteste Weinfehler ist der Korkfehler, gefolgt von Oxidation, Lichtschaden, Böckser, Schwefeldioxid, Essigstich, Muffigkeit und Weinfehlern in der Weinherstellung. Indem Sie die verschiedenen Arten von Weinfehlern erkennen und wissen, worauf Sie achten müssen, können Sie sicherstellen, dass Sie Ihren Wein genießen können, ohne von unangenehmen Geschmackserlebnissen überrascht zu werden.
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